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WALK THE LINE ?

Alfredo Barsuglia, Sevda Chkoutova, Christian Eisenberger, Michela Ghisetti, Franz Graf, Julie Hayward, Siggi Hofer, Adrienn Kiss, Constantin Luser, Christoph Schmidberger



Einladung zur Ausstellungseröffnung am Dienstag, den 04.05.2010, 19-22 Uhr
Ausstellungsdauer bis 02.07.2010
Öffnungszeiten: Di-Fr 14-19 Uhr , Sa 10–14 Uhr

Einführung: Mag. Hartwig Knack
Kunsthistoriker und Kulturwissenschafter

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Wieso das Medium „Zeichnung“?

Die Zeichnung war und ist ein Schlüsselmedium der Wirklichkeits-aneignung.

Der Ausstellungstitel Walk The Line ist der gleichnamigen US- amerikanischen Filmbiografie aus dem Jahr 2005 entlehnt, die vom Leben des Johnny Cash erzählt. Der Song-Titel wiederrum nimmt Bezug auf einen seiner erfolgreichsten Songs „I Walk The Line“.

Übersetzt bedeutet „to walk the line“ so viel wie „auf dem rechten Weg bleiben“ oder „sich beherrschen“.

Nun: Unzweifelhaft verzeiht die Zeichnung verglichen zur Malerei sehr viel weniger und setzt insofern eine gewisse Beherrschung des Medium „Zeichnung“ voraus.
“Die moderne Zeichnung seit Ende des 19. Jahrhunderts ist geprägt durch eine große Freiheit in der Wahl zeichnerischer Mittel. Die Grenze zwischen Malerei und Zeichnung verwischt umso stärker, als die farbliche Gestaltung etwa mit Hilfe von Pastellfarben und Kreiden oder die
plastische Gestaltung durch Verwischen und Verreiben die Eindeutigkeit der Linie in den Hintergrund treten lassen. Ob ein Bild Zeichnung oder Malerei ist, lässt sich mit Hilfe der klassischen Kriterien nicht mehr eindeutig beantworten. Methodische Ansätze aus der neueren Wissenschaftsforschung begreifen die „Zeichnung“ als einen Akt der Aufzeichnung, als Handlung. Unter Handlung wird hierbei ein vielschichtiger Begriff verstanden: von dem konkreten Handeln der Hand auf dem Papier, dem Papierträger als Handlungsraum, dem Zeichnungsvorgang als Geschichte von Entscheidungen bis hin zur zeichnerischen Praktik als Intervention in der symbolischen Struktur des Kunstsystems.” 1

Die Ausstellung zeigt anhand 10 ausgewählter, unterschiedlicher und herausragender zeitgenössischer grafischer Positionen die enorme Vielschichtigkeit von Arbeiten auf Papier.


1 Aus: Jutta Voorhoeve „Die Zeichnung in der zeitgenössischen Kunst: Notation, Expression, Experiment“. Kunsthistor. Inst. i. Florenz, Max Planck-Inst.






Michela Ghisetti "Sidecar", 2009. Zeichnung/Japanpapier. 56 x 55 cm. Gerahmt.