ENCOUNTER #04ANNE GLASSNER + Christina Helena Romirer MIRIAM HAMANN + Julian Palacz JULIA HAUGENEDER + Natalie Neumaier CLAUDIA LARCHER + Jonathan Monaghan
ENCOUNTER #04
ANNE GLASSNER + Christina Helena Romirer
MIRIAM HAMANN + Julian Palacz
JULIA HAUGENEDER + Natalie Neumaier
CLAUDIA LARCHER + Jonathan Monaghan
Ausstellungseröffnung am Dienstag, den 11.5.2021, 12-19 Uhr
Ausstelungsdauer: 12.5.-12.6.2012
Öffnungszeiten: DI-FR 14-18 Uhr, SA 11-15 Uhr
Besuch der Ausstellung nur mit FFP2-Maske bzw. unter den jws. geltenden behördlichen Vorgaben
projektraumviktorbucher
1020 wien
praterstrasse 13/1/2
mob +43 676 5619880
projektraum@sil.at
www.projektraum.at
In der nunmehr
vierten Ausgabe der Ausstellungsreihe
ENCOUNTER #04 nominiert
jede der von der Galerie ausgewählten Künstlerinnen* eine*n
Gastkünstler*in.
Die Galerie nimmt dabei
keinen Einfluss auf die jeweilige Nominierung.
Im
letzten Jahr hat sich ANNE GLASSNER (*1984 Wien) näher mit ihrer Matratze auseinandergesetzt.
In konsequenter Weiterführung des Topos „Schlaf“, den Glassner seit Jahren
performativ wie fotografisch in ihren ortsspezifischen Forschungen
schwerpunktmäßig untersucht, reiht sich dieses Projekt nahtlos in die
körpersprachlich angewendete, formentwickelnde Stringenz, die die Künstlerin in
großer Entschiedenheit fortführt. In absurder einfühlsamer Sprache thematisiert
Anne Glassner die Auseinandersetzung mit dem Alltagsobjekt „Matratze“ und
nähert sich folgenden Thematiken: Der bewusst gesetzten Grenzziehungen zwischen
Subjekt und Objekt einerseits, wie der zeitweisen Differenzierungslosigkeit der
beiden andererseits.
In
ihren bildhauerischen und installativen Arbeiten geht MIRIAM HAMANN (*Wels) der Frage nach, wie unsere Realita?t
strukturiert ist. Dabei befasst sich die Künstlerin vor allem mit
naturwissenschaftlichen, physikalischen und mathematischen Pha?nomenen, die
unsere Lebensrealita?t zu ordnen versuchen. In ihren oft großformatigen und
konzeptuellen Arbeiten erforscht sie etwa die Messbarkeit von Zeit oder die
Vermessung der Erde und hinterfragt damit einhergehende normative Konzepte und
Gesetzmäßigkeiten.
Neben
der Auseinandersetzung mit diesen wissenschaftlichen, übergeordneten Themen und
deren Einfluss auf unser Verständnis der Welt macht Miriam Hamann auch auf das Leise und Subtile aufmerksam. Der Fokus
liegt dabei auf jenen Dingen, die zwar essenzieller Bestandteil unserer
Realität sind, jedoch oft unbeachtet bleiben. Die skulpturale Objekthaftigkeit
allta?glicher Gegensta?nde spielt hier ebenso eine Rolle wie die immateriellen
Materialien Klang und Licht.
Falten und Schnitte
kennzeichnen die Arbeit von JULIA HAUGENEDER (*1987 Wien), die an der Akademie der bildenden Künste in Wien
bei Gunter Damisch und Christian Schwarzwald Grafik- und Drucktechniken
studierte. Gefaltete Objekte und Linolschnitte zeigen eine unverwechselbare
Designsprache und einen geschickten Umgang mit Material und Raum. Die Basis
ihrer Objekte ist eine Mischung aus Buchbinderleim, Marmorpulver und Pigmenten,
die sie auf den Boden schüttet und trocknen lässt. Dadurch entsteht eine dünne,
gummiartige Schicht, die Haugeneder zu Objekten faltet. Die Spuren des
Prozesses, die während des Trocknungsprozesses in das Material geschrieben
werden, sind definitiv wünschenswert und Teil der Oberflächenstruktur.
CLAUDIA LARCHER (*Bregenz) ist bildende
Künstlerin mit dem Schwerpunkten (ortsbezogene) Videoanimationen, Fotografie, Collage und Installation. Ausstellungstätigkeit und Festivaleinladungen ua Steirischer Herbst, Graz; Tokyo
Wonder Site Japan; Slought Foundation Philadelphia;
Centre Pompidou Paris; Calouste Gulbenkian Foundation, Lissabon, Anthology Film Archives, NYC etc. Larcher erhielt mehrere Auszeichnungen, ua den Prof. Hilde Goldschmidt Preis 2016, sowie den Preis der Kunsthalle Wien 2008.
Ihre neue Werkserie "Artificial Assistant" basiert auf selbstlernender, künstlicher Intelligenz, wobei das Datenset, welches die KI verwendet, aus dem Werkverzeichnis der Künstlerin stammt. Der künstliche Assistent/die künstliche Assistentin kreirt nun eigene Bilder auf Basis des Erlernten
Ausgehend
von einer Beschäftigung mit Glückskeksen
als Wahrsagungs-tool und inspiriert
von verschiedenen Methoden des fortune telling,
entwickelt CHRISTINA HELENA ROMIRER (*Graz) für die Ausstellung eine Serie von Objekten, die
sich mit der Mess- und Vorhersehbarkeit der Zukunft auseinandersetzen. Ihr Ausstellungsvorhaben
ist von der Tatsache inspiriert, dass es sich zum aktuellen Zeitpunkt ziemlich
schwierig gestaltet, eine realistische Zukunftsprognose zu erstellen. Ihre
Arbeiten können so auch als Teile eines zeitgenössischen
Orakels verstanden werden.
Die
konzeptuellen Arbeiten von JULIAN PALACZ
(*1983 Leoben) befassen sich mit der Ästhetik von Daten und den Spuren von
Information, die wir digital und physisch hinterlassen. Vor seinem kritischen,
wie auch technologischen Hintergrund, untersucht Palacz die Mechanismen von
Analyseverfahren moderner Massenüberwachung und Werkzeuge der
Informationsverarbeitung mit Methoden der Dekontextualisierung und sucht nach
ihren künstlerischen Qualitäten. Mit ironischem Kommentar und hoch
ästhetisierten Arbeiten will er facettenreiche Aspekte einer ambivalenten Reflexion
beleuchten und neue Perspektiven auf zeitgenössische Prozesse anregen.
NATALIE NEUMAIER (*1986 Wien). Zeichnen ist Lesen und lesen vielleicht eine Berührung, die Hände in Bewegung versetzt. Oder ein Sprung, das ist ein Angestossen-werden von Wörtern und Bildern, indem, in einem langsamen Prozess, Text und Zeichnung entstehen. Ausgestellt ist Zeichnung vielleicht die Konstellation, die im Augenblick des Schauens und Lesens auftritt, im Hinübersetzen von mindestens zwei verschiedenen Stimmen, Zeichnung und Text. Sie tanzen und widersprechen.
JONATHAN MONAGHAN (*1986 Rockaway Beach,
Queens, NY) ist ein amerikanischer Computeranimateur und Künstler, der mit einer Reihe von Medien arbeitet, darunter Druckgrafik, Skulptur und computeranimierte Videos. Er schöpft aus einer Vielzahl von Quellen, wie z.B. historischen Kunstwerken und Science Fiction, und deckt in seinen fantastischen Arbeiten unter-bewusste Ängste auf, die mit Technologie und Konsum verbunden sind. Frühere Ausstellungen waren u.a. beim Sundance Film Festival, in der Eremitage in Sankt Petersburg und im Palais de Tokyo in Paris. Veröffentlichungen seiner Arbeiten in: The New York Times, Vogue, The Washington Post und The Village Voice.
Julia Haugeneder "o.T.", 2019. Linolschnitt. 150 x 200 cm
Anne Glassner "Mattress Pieces I", 2020. S/W-Photographie, Digital Print. 55 x 74 cm. Ed. 3+2 ap
Christina Helena Romirer "Fortune Cookies oder ein Zeitgenössisches Orakel", 2021. Ton gebrannt, Glasur. Je ca. 42 x 37 x 25 cm
Miriam Hamann "Passing through the Earth´s surface", 2021. Neonröhre, lackierter Stahl. 90 x 60 cm
Julian Palacz "Eavesdropping SMG3_17FEB18", 2018. Gravierung auf Isoliermaterial. 100 x 60 cm
Natalie Neumaier "viola volando", 2018-2020. Aus einer Serie von 27 Zeichnungen, dem Text «viola violando«, zwei Mal 27 Notizen und einem Textteppich (temporäre Collage). Bleistift auf Papier. Je 29,7 x 21 cm
Natalie Neumaier "viola volando", 2018-2020. Aus einer Serie von 27
Zeichnungen, dem Text «viola violando«, zwei Mal 27 Notizen und einem
Textteppich (temporäre Collage). Bleistift auf Papier. Je 29,7 x 21 cm
Claudia Larcher "Artificial Assistant No 2", 2021 (The Baumeister Series 1.5). Video basierend auf selbstlernender künstlicher Intelligenz (GAN - Generative Adversarial Network). Monitor, 5:4, ohne Ton, 11´06´´min. Unikat
Jonathan Monaghan "Den Of Wolves", 2020. Video, Non-fungible token. Dauer: 19´00´´min. seamless loop.