Sophie Dvorak _Spatial Patterns (Antarctica I+II), 2024. Collage. 2 pieces. Each 60 x 50 cm
Exhibition view.
Exhibition view.
Clemens Hollerer Series _Without Feathers_, 2022. 21 works. Each 45 x 30 cm. Enamel paint on Aluminium
Marko Lulic _Jasenovac_, 2010 C-Prints. Each 60 x 80 cm, framed.
Marko Lulic _Space-Girls_Dance_ (Mexico), 2017. C-Print. 47 x 57,4 cm. Framed
Barbara Hainz _Untitled_, 2024 (Safe and Sound) Paraffinwachs, C-Prints, Gaze, Stahl 22 x 30 x 2,5 cm
Barbara Hainz Aus der Serie _Night terrors_, 2024 Paraffin wachs, C-Prints, Pigmente, Gaze, Holz. 30 x 60,5 x 4 cm

DEEPER INSIDE  


 

Sophie Dvořák
Barbara Hainz
Clemens Hollerer
Marko Lulić



Ausstellungseröffnung am Donnerstag, dem 19.9.2024, 18-21 Uhr
Ausstellungsdauer: 20.9.-17.10.2024



Inspiration für den Ausstellungstitel DEEPER INSIDE war der gleichnamige Musiktitel aus dem Erstlingsalbum „A Decade of Rave“ des Londoner DJ und producers Enzo Siragusa von 2019.
In einer künstlerischen Praxis, die konzeptuelles Zeichnen, Collage, Skulptur und Sammeln umfasst, beschäftigt sich Sophie Dvořák mit Fragen zu Raum und Territorien und deren Repräsentationscodes, Geschichte und Wahrnehmung. Sie schafft Kunstwerke und installative Arrangements, die abstrakt-fiktive Illustrationen von Welt(en) sowie Wissen und Interpretationen von Geschichte und räumlichen Beziehungen darstellen.
Als ich vor einigen Jahren anfing, mit Fotografie und Wachs zu arbeiten, interessierten mich vor allem die Themen Erinnerung, Intimität und die Suche nach einer Lösung für das paradoxe Verlangen, eine persönliche Wahrheit durch Fotografie zu vermitteln, während und schützen es gleichzeitig vor einem aufdringlichen Blick. Alle Arbeiten hier sind aus Paraffinwachs gefertigt, das in unterschiedlichen Berufsfeldern zur Konservierung, zum Schutz oder zur Isolierung eingesetzt wird. Hier wird es aus den gleichen Gründen verwendet - das Wachs wird Schicht für Schicht über die Fotografien gegossen, um sie zu verbergen und (fast) verschwinden zu lassen. Was die Fotos zeigen, scheint keine Rolle mehr zu spielen - weder für mich noch für den Zuschauer. Es gibt sie jedoch immer noch … Barbara Hainz.
Am 23. Juni 1985 stürzte die Boeing 747 Air India Flug 182 vor der Küste Irlands infolge einer Bombenexplosion ab. Dieser und andere Flugunfälle führten zu Clemens Hollerer´s Nachforschungen zu Flugzeugkatastrophen und waren der Ausgangspunkt für diese neue Werkserie. Durch die auf die Tafeln gemalten, alphanumerischen Codes lässt sich das jeweilige Flugzeug identifizieren und stehen so stellvertretend für diverse tragische Flugzeugkatastrophen mit zahlreichen Todesopfern.
Bei den „Performative Sculptures“ geht es Marko Lulić um das Skulpturale. In den Verbesserten Partisanendenkmälern und anderen modernistischen Nachbauten, einem großen Teil seines Werkes, geht es dem Künstler um Raumpraxis, das heißt um das Ausloten des Verhältnisses von Körper und Raum sowie Körper und Skulptur. Es ist ein ähnlicher Prozess des Begreifens, der Demonumentalisierung und des Aufladens wie bei den erwähnten skulpturalen Arbeiten, den er bei seinen Performances und performativen Videos anwendet, nur ist die konkrete Methode eine andere. Nicht die Schrumpfung und Veränderung eines Objekts steht im Vordergrund, sondern das Erfahren einer Skulptur oder eines Raumes durch das tänzerische Besetzen eines Ortes. Die Arbeiten sind, wenn auch immateriell, skulptural gedacht und erarbeitet – Skulpturen im erweiterten Sinne, performative Skulpturen.


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