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#CURRENT
Leopold Kessler, Shiro Masuyama
SMOKE
Ausstellungseröffnung am Dienstag, dem 22.10.2024, 18-21 Uhr
Ausstellungsdauer: 23.10.-23.11.2024
Öffnungszeiten: Di-Fr 14-18 Uhr, Sa 11-15 Uhr
projektraumviktorbucher
a 1020 wien, praterstrasse 13/1/2
+43 (0) 676 561 988 0
projektraum@sil.at
Smoke ist ein Ausstellungs- und Interventionsprojekt, das im PS2, Belfast (April 2024) und im
Projektraum Viktor Bucher, Wien stattfindet.
Shiro Masuyama und Leopold Kessler haben in Zusammenarbeit eigenständige, humorvoll-trockene
Antworten auf Themen wie häuslichen und städtischen Raum, Guerilla-Interventionen und pflanzliche
Substanzen entwickelt.
Kesslers Projekt Alternative Smoke basiert auf seinem ersten Eindruck von Belfast: Ketten von
aneinandergereihten, identischen Einfamlilienhäusern. Die Anzahl der Schornsteine auf klassischen
Reihenhäusern entspricht der Anzahl der Räume – der kleinsten Einheit in einem Gebäude - so wie
das Individuum die kleinste Einheit einer Gesellschaft ist. Kessler ordnete nun jedem Kamin eine
Rauchfarbe zu, was manchmal kontrastierend zu den üblichen, auch verwendeten grauen- und
schwarzen Rauchtönen war. Die Farben konnten die Bewohner:innen selbst auswählen.. Die
Intervention fand sowohl in katholischen- als auch in Protestantischen Stadtvierteln statt.
Als Fortsetzung von Alternative Smoke übertrug Kessler dieses Konzept auf den Wiener
Gemeindebau - konkret auf den „Theodor Körner Hof“. Im Gegensatz zu den linearen
Arbeitersiedlungen in Großbritannien, handelt es sich hier um einen Wohnblock. Die schier endlos
scheinende Zahl von Rauchfängen suggeriert wiederum die Anzahl der
Gemeindebaubewohner:innen.
Kessler erarbeitete nun eine Dramaturgie für eine 30-minütige Performance aus buntem-, sowie
schwarz/weißem Rauch, der von vier extra engagierten „Heizern“ vom Dachboden aus durch die
Schornsteine geschickt wurde. Die vor Ort gemachte Ankündigung des Events lockte dann die
Bewohner:innen des Theodor-Körner-Hofes aus ihren Häusern/Wohnungen - sie wurden nun
(passiver) Teil des Spektakels. Das Event wurde vom Kulturlabor Gemeindebau kommissioniert.
Japanische Katzenminze (Actinidia polygama, auch bekannt als Silberrebe oder Matatabi) ist eine
Kiwi-Fruchtart, die in großen Höhen in bergigen Regionen Ostasiens wächst. Sie soll nach
Verabreichung beim jeweiligen Individuum eine intensivere Reaktion hervorrufen als lokal angebaute
Katzenminze.
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Masuyama nimmt seit mehreren Jahren kleine Mengen dieser Katzenminze aus Japan für Freundeund Familie in Nordirland mit. Mit diesem Projekt steigerte er auch seine Importe, baute seinen Betrieb
zu einem Kleinstunternehmen aus und begann schliesslich, seine Waren auf Wochenendmärkten in
ganz Nordirland anzubieten- was durchaus zur Belebung- und Bereicherung des üblichen
Marktangebotes beitrug. Das Projekt SMOKE verweist zudem auf den Handel mit legalen
Substanzen, die damit einhergehenden gesetzlichen Toleranzen und die Legalisierung von Cannabis
in immer mehr Ländern. Als weiteren Schritt für den Ausbau und die Internationalisierung seines
Unternehmens wählte Masuyama aktuell den Naschmarkt in Wien, um dort aus Japan importierte
japanische Katzenminzen-produkte anzubieten. Masuyama entwickelte speziell dafür einen Koffer, der
sich in einen mobilen Verkaufsstand verwandeln lässt.
#Bei der Erstellung von Matatabi wurden keine Tiere verletzt (sie hatten alle viel Spaß, obwohl einige
Besitzer:innen leichte Verletzungen davontrugen).
Die Zusammenarbeit von Leopold Kessler und Shiro Masuyama wurde vom SIAP – General Art
Award, dem Arts Council of Northern Ireland und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft
und Forschung – Österreich und Kulturlabor Gemeindebau unterstützt.
Leopold Kessler (*1976, München) lebt und arbeitet in Wien. Seine Arbeit besteht aus einfachen und
verdeckten Gesten, die oft im öffentlichen Raum ausgeführt werden und das Alltägliche zu etwas
Außergewöhnlichem machen bzw. die ungeschriebenen Regeln offenlegen, die unsere Vorstellungen
davon prägen, was eine Gesellschaft ist und wo gewöhnliche Menschen hineinpassen.
Kesslers Arbeiten wurden in Einzelausstellungen in der Malmö Konsthall, Bunkier Sztuki, Krakau und
Secession, Wien gezeigt. Er wurde zu Gruppenausstellungen eingeladen in das Broad Art Museum
der Michigan State University, Palais de Tokyo, Paris und de Appel, Amsterdam. Er nahm an der 3.
Singapur Biennale, der 10. Biennale de Lyon und der Manifesta 05 in San Sebastian teil.
Shiro Masuyama (*1971, Tokio) ist der einzige japanische bildende Künstler mit Sitz in Nordirland. Er
studierte ursprünglich Architektur, was sich in seiner Arbeit bei ortsspezifischen Interventionen
manifestiert, die Menschen und Gesellschaft verbinden sollen. Seine Arbeit reicht von Performance
über Skulptur, Installation, Fotografie und Video. Seine „Außenseiter“-Perspektive bietet eine
einzigartige Position, um zu hinterfragen, wie Identität durch dominierende politische Kräfte geformt
wird. Masuyamas künstlerische Praxis hat sich hauptsächlich durch die Teilnahme an einer Vielzahl
von Künstlerresidenzen weltweit entwickelt, darunter das National Museum of Modern and
Contemporary Art, Korea; Irish Museum of Modern Art, Dublin; Künstlerhaus Bethanien, Berlin ; ISCP-
International Studio & Curatorial Program, New York.
Er hatte Einzelausstellungen, darunter „Talking to the Animals in the End of the World“ (Sapporo
International Art Festival 2024), CAI03, Sapporo, Japan (2024); „Brexit Sausages“, Cultúrlann, Belfast
(2022); „Coexistence“, National Folk Theatre of Ireland (2019). Er hat an „BIENALSUR 2021“,
MACRO Museum of Contemporary Art Rosario, Argentinien, und an der „Aichi Triennale 2013“,
Nagoya, Japan, teilgenommen.
#UPCOMING
CANAN DAGDELEN, MIRIAM HAMANN
structural echoes
Ausstellungseröffnung am Donnerstag, dem 5.12.2024, 18:00-21:00
Ausstellungsdauer: 6.12.2024-31.1.2025
Öffnungszeiten: DI-FR 14:00-18:00 Uhr, SA 11:00-15:00 Uhr
Einführung: Daniela Wageneder-Stelzhammer
projektraumviktorbucher
a 1020 wien, praterstrasse 13/1/2
mob +43 (0) 676 561 988 0
projektraum@sil.at
Die Ausstellung structural echoes vereint Arbeiten der beiden in Wien lebenden und
arbeitenden Künstlerinnen, die sich einem ähnlichen Minimalismus verschrieben haben, sich
diesem jedoch mit unterschiedlichen Inhalten und Materialien nähern.
Beiden gemeinsam ist ebenfalls eine intensive Auseinandersetzung mit architektonischen
Prinzipien, strukturellen Elementen und Raumkonzepten.
Während Hamann in ihren Lichtarbeiten und Skulpturen naturwissenschaftliche- und
mathematische Grundlagen aufgreift und diese neu interpretiert, nimmt Dagdelen in
raumgreifenden-, schwebenden Installationen und Objekten aus Keramik poetisch Bezug auf
Bauwerke frühislamischer Architektur.
Canan Dagdelen setzt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit Themen wie Zugehörigkeit,
Identität sowie Migration auseinander. Dabei bedient sie sich der Sprache der Architektur
und schafft eine soziologische Betrachtung des Raumbegriffs in Bezug auf die
kulturspezifischen Elemente ihrer Herkunft. Somit beschäftigt sich Dagdelen als Künstlerin
primär mit dem Raum. Diese elementare Konstante ihres ästhetischen Denkens und
Handelns oszilliert in ihren Werken subtil zwischen den verschiedenen inhaltlichen Ebenen
von Raum: Raum als Volumen, Raum als Ausdehnung, aber auch Raum im sozialen Sinn,
als Bereich gesellschaftlicher Interaktionen und schließlich Raum als Architektur.
Ein wenig Physik, etwas Technologie, eine Portion Naturwissenschaft und viele künstlerische
Prozesse zur Erfassung ihrer und unserer Umgebung. Raum- und Zeitwahrnehmung sind
sich ergänzende und immerwährende Dimensionskomponenten. Das Große im Subtilen
erfassen.
Seit 2012 ist Miriam Hamann´s Werk in Ausstellungen zu sehen, fokussiert auf örtliche
Gegebenheit, Architektonik und zeitliche Zusammenhänge. Aus Arbeit entsteht Arbeit.
(Claus Friede)